Das beste vegane Rezept für den deutschen Rinderbraten! Mein rein pflanzlicher Sauerbraten aus Seitan.
Ihr habt mich in den letzten Wintern immer mal wieder nach einem veganen Rezept für Sauerbraten gefragt. Hier ist es nun! Viel Spaß beim Nachkochen!
Wie ein echter Sauerbraten, braucht auch diese vegane Variante des sauren Rinderbratens seine Zeit. Dafür schmeckt er aber umso köstlicher. Dieses Rezept zeigt, wie man den deutschen Klassiker vegan selber machen kann.
Veganer Sauerbraten: mit meinem Rezept ist er bei allen beliebt
Ich habe meinen veganen Sauerbraten schon oft serviert. Beruflich in der Gastronomie und privat zuhause. Gerade in der Gastronomie sind die wenigsten Gäste vegan. Teilweise sind sie veganem Essen gegenüber sogar recht negativ eingestellt, da sie nur von veganen Freund*innen oder Verwandten ‘mitgeschleppt’ wurden.
Aber: nach einem Festtagsschmaus mit meinem veganen Sauerbraten, haben auch die größten Vegan-Skeptiker nichts mehr zu meckern.
Mein veganer Sauerbraten hat bisher allen geschmeckt und keine Wünsche offen gelassen.
Und für mich ist es immer ein toller Moment, wenn Menschen, die erst kritisch sind, überlegen, wann sie denn zum Essen wieder kommen können, weil es ihnen doch so gut geschmeckt hat.
Wie wird der vegane Sauerbraten authentisch?
Mein Sauerbraten ist ein Seitanbraten, dessen Fleisch ich durch Zugabe von Jackfruit und anderer Zutaten noch zarter mache. Man könnte also auch Jackfruitbraten oder Seitan-Jackfruit-Braten dazu sagen.
Wie ein echter Sauerbraten wird er 4-5 Tage in einer typischen Sauerbratenbeize aus Essig, Rotwein und Gemüse mariniert. Das ist etwas, das Du für Dein Festessen bedenken musst. Aber es verleiht ihm den typischen Sauerbratengeschmack und seine zarte Konsistenz.
Woher kommt der Name Sauerbraten?
Sauerbraten wird in vielen deutschsprachigen Regionen gegessen. Dabei unterscheidet er sich regional leicht in der Würzung, den Zutaten und den Beilagen. Überall wird der Braten jedoch für einige Tage in einer aromatischen Beize aus Rotwein und Rotweinessig eingelegt. Diese Beize verleiht diesem Schmorbraten sein typisches, säuerliches Aroma. Daher kommt auch der Name.
Nach dem Marinieren in der Sauerbratenbeize wird der Sauerbraten zart, butterweich und aromatisch gegart.
Dieser vegane Festtagsbraten schmeckt mit vielerlei Beilagen
Mein veganer Schmorbraten steht dem Original in Nichts nach. Für die Beilagen gelten Rotkohl und Semmelknödel natürlich als die obligatorischen Klassiker schlechthin. Ich habe hier zur Abwechselung mal mein einfaches Kartoffelgratin, gegrillte Rote Beete und geröstete Schalotten als Beilage gereicht. Die Schalotten habe ich mit grünem Kräuteröl als Schnittlauchvariante gefüllt, sowie mit der Bratensauce vom Sauerbraten. Mein veganer Sauerbraten schmeckt übrigens auch sehr gut mit veganen, selbstgemachten Spätzle und Gemüsebeilagen wie glasiertem, gerösteten Rosenkohl. Regional wird Sauerbraten übrigens auch mit Apfelmus serviert.
Vegane Weihnachten und Festtagsessen
Mein Motto ist ja “Daily Vegan – vegane Rezepte für jeden Tag!”, da dürfen Gerichte für den pflanzlichen Festtagsschmaus natürlich nicht fehlen. Dieser Sauerbraten passt perfekt für ein leckeres veganes Weihnachtsessen. Aber auch als Sonntagsbraten, insbesondere in der kalten Jahreszeit.
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So lecker sieht mein pflanzlicher Sauerbraten aus:
Hier einige Bilder von der Zubereitung des veganen Sauerbratens:
Zutaten für 1x Veganer Sauerbraten, ca. 4-6 Portionen:
Zutaten für das Seitanfleisch:
Seitan, trockene Zutaten:
400 g Seitan-Fix
80 g Kichererbsenmehl
3 geh. EL Hefeflocken
3 geh. EL Leinsamenmehl
1 TL Knoblauchpulver
1/2 TL Muskat
2 TL Zwiebelpulver
1/4 TL Zimt
1/4 TL Koriander, gemahlen
1/2 TL Pfeffer, schwarz, gemahlen
1/2 TL Curry-Pulver
1,5 TL Salz
1 Dose Jackfruit (400 g Bruttogewicht), abgetropft
300 ml Brühe
Nasse Zutaten für das Vleisch:
1 rote Beete, roh, geschält und klein gewürfelt
120 ml Malzbier
240 ml Wasser
7 EL Sojasoße
5 EL Tomatenmark
1 EL süßer Senf
1/2 TL Liquid Smoke
Optional: Einige Tropfen vegane, rote Lebensmittelfarbe
Kochsud:
1,5 l Wasser
1 TL Sesamöl
3 EL dunkle Sojasauce
2 TL Salz
etwas Öl
Zutaten für den Sauerbraten:
Sauerbratenmarinade:
400 ml Rotwein
250 ml Rotweinessig
2 EL Tomatenmark
2 EL Löwenzahnhonig, alternativ Fichtenspitzenhonig oder Ahornsirup
1 Stück Knollensellerie, in etwa 1 cm großen Würfeln
1 Möhre, in etwa 1 cm dicken Scheiben
2 Zwiebeln, gewürfelt
2 Lorbeerblätter
15 Pfefferkörner, schwarz
5 Wacholderbeeren
5 Pimentkörner
3 Nelken
Weitere Zutaten:
Öl
Salz
1 EL Tomatenmark
1 geh. EL Speisestärke, verrührt mit 2 EL kaltem Wasser
2-3 vegane Lebkuchen
Zubereitung:
Zutaten für das Seitanfleisch zubereiten:
Von den Jackfruitstücken die harten Spitzen entfernen, dann die Jackfruit ausdrücken. Die Brühe und das Jackfruitfleisch in eine Pfanne geben und köcheln bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Die Jackfruit abkühlen lassen und mit den Händen in ihre Fasern zerdrücken.
Alle trockenen Zutaten für den Seitan miteinander vermengen. Anschließend die Jackfruitfasern darüber streuen und in den Seitan einkneten.
In einer zweiten Schüssel die Rote Beete und alle nassen Zutaten miteinander pürieren. Nun die Flüssigkeit mit den Händen in die trockenen Zutaten einkneten. Dabei soll ein fester Teig entstehen. Daher vorerst nur ungefähr 3/4 der Flüssigkeit hinein geben. Sollte es noch trockene Stellen im Teig geben nach und nach noch mehr Flüssigkeit einkneten.
Den Seitanklumpen zu einem dicken, länglichen Braten formen.
Den Kochsud zum Kochen bringen. Wenn noch Flüssigkeit vom Seitanfleisch übrig ist, diese mit in den Kochsud geben. Die Seitanwurst in einem Dünsteinsatz 40 Minuten über dem Kochsud dämpfen. Anschließend die Herdplatte ausstellen und den Seitan in den Kochsud legen. Eine Stunde darin auskühlen lassen. Dann den Seitan in einer verschlossenen Tupperdose für 2 Stunden oder länger im Kühlschrank auskühlen lassen.
Reichlich Öl in einer Pfanne erhitzen und den Seitansauerbraten leicht von allen Seiten darin anbraten. Dabei soll der Braten keine richtige Kruste entwickeln. Daher nur vorsichtig anbraten, bis er überall leicht bräunlich wird.
Zubereitung veganer Sauerbraten:
Marinade für den Braten:
Nun ist es Zeit das Vleisch einzulegen. Das muss 4-5 Tage vor der Zubereitung des Sauerbratens gemacht werden. Hier ist also ein wenig Planung gefragt.
Für die Sauerbratenbeize den Rotwein mit dem Rotweinessig verrühren, dann auch den Löwenzahnhonig einrühren.
Anschließend auch die Gemüsestücke, sowie alle Gewürze für die Sauerbratenmarinade dazu geben. Umrühren und den veganen Braten hinein legen.
Die Schüssel mit einem Teller oder Topfdeckel abdecken und für 4-5 Tage im Kühlschrank oder in einem kalten Keller einlegen.
Während des Beizens den veganen Braten einmal pro Tag in der Marinade wenden.
Garen des veganen Sauerbratens:
Am Tag des Essens: Braten aus dem Sud holen und gut abtropfen lassen und mit Salz würzen. Den Sud anschließend in eine Schüssel absieben, Flüssigkeit und Gemüse dabei auffangen.
Den Backofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen.
Etwas Öl in einem Bräter erhitzen und den veganen Sauerbraten rundum darin anbraten. Dann heraus nehmen, und statt dessen das aufgefangene Gemüse im Bräter anbraten. Tomatenmark einrühren und ebenfalls scharf anbraten. Regional werden jetzt auch noch ein paar Rosinen hinzu gefügt.
Mit ca. 350 ml der Sauerbratenmarinade ablöschen. Anschließend auch die veganen Lebkuchen hinein krümeln. Kurz aufkochen lassen und das Vleisch wieder hineinlegen.
Den Deckel auf den Bräter geben und diesen im Ofen für 2 Stunden schmoren. Den Braten dabei alle halbe Stunde wenden. Während des Wendens auch immer wieder vom Bratensud nachgießen.
Sobald die Garzeit um ist, den Sauerbraten aus dem Ofen holen und aus dem Bräter nehmen. Die Flüssigkeit dann durch ein feinmaschiges Sieb absieben. Nun den aufgefangenen Bratensud in einen kleinen Topf geben. Die angerührte Stärke schnell einrühen. Die Bratensauce erneut aufkochen und mit Salz abschmecken.
Zum Schluss den Braten in Scheiben schneiden, mit der veganen Bratensauce und Beilagen servieren.
Guten Appetit!