Bärlauch – ein würziger Frühlingsbote für verschiedenste Gerichte
Für mich ist es jedes Mal ein Fest, wenn ich das erste Mal im Jahr mit dem Rad zu meinem wunderschönen Bärlauchsammelplatz fahre. Dort werde ich von der typisch frischen Würze in der Luft begrüßt. Die ersten leicht wärmenden Sonnenstrahlen, gepaart mit dem Duft des Bärlauchs; dann weiß ich, dass das neue Erntejahr begonnen hat. Diese kleinen, grünen schmackhaften Frühlingsboten erfüllen mich jeden März mit Freude.
Welche Pflanzenteile kann ich verwenden?
Blätter, Knospen und Blüten
Die Pflanze kann nur bis zur Blüte verwendet werden, da sie danach ihr würziges Aroma verliert. Die Erntezeit beginnt schon im März und geht bis Ende April, mit Glück noch in den Mai hinein.

Wie sieht Bärlauch aus?
Er ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Eines seiner wichtigsten Bestimmungsmerkmale ist daher, neben seinem Aussehen, sein Geruch.
Meistens steigt einem dieser schon in die Nase, wenn man ein Waldgebiet mit Bärlauch betritt. Spätestens jedoch, wenn man ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt, bekommt man das typische, leckere Aroma in die Nase.
Die Wildpflanze hat eine Wuchshöhe von 20-30 Zentimetern, sie wächst in Büscheln aus einer kleinen hellen, Zwiebel. In der Mitte bildet sich nach einigen Wochen eine Knospe, die zum einem aufrechten Blütenstandstiel mit weißen Blüten heranwächst.
Die meist zwei, selten ein oder drei Blätter der Pflanze haben einen kurzen Stiel, der sich in die 2 bis 5 Zentimeter breiten, langen Blätter verbreitert. Diese sind wie längliche Ellipsen geformt. Die Oberseite der Blätter glänzt und ist von dunklerem Grün als die matte Unterseite. Die Blätter haben feine gerade Linien.
Womit kann ich Bärlauch verwechseln?
Bärlauch kann mit Aaronstab oder jungen Maiglöckchen verwechselt werden, beide sind sehr giftig. Beiden fehlt jedoch der typische, lauchige Geruch.
Wo finde ich Bärlauch?
Das Wildkraut ist im gesamten Mitteleuropa beheimatet. Er bevorzugt schattige, humusreiche Auwälder und Laubwälder in der Nähe von Gewässern.
Er wächst auch in Höhenlagen. In Norddeutschland ist er seltener als weiter südlich.

Was kann ich mit dem Wildkraut machen?
Bärlauch ist ein sehr geschätztes Wildgemüse, das viel und gerne gesammelt wird. Regional wird er auch Bärenlauch, wilder Knoblauch, Knoblauchspinat, Waldknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Rinsenknoblauch, Ramsen oder Waldherre genannt. Geschmacklich ähnlich ist er auch dem Berliner Wunderlauch, der jedoch etwas dünnere Blätter hat und insgesamt zäher ist.
Das Wildkraut lässt sich vielseitig in der Küche verwenden und ist eines der beliebtesten in der regionalen, saisonalen Wildkräuterküche.
In der Volksmedizin wird er bei Magen-Darmstörungen eingesetzt und auch in der Naturheilkunde kommt er als Heilmittel oft zur Anwendung. Seine überwiegend schwefelartigen ätherischen Öle wirken sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen aus.
Um den würzigen Geschmack ganzjährig zu genießen, empfehle ich die Blätter auch zu trocknen oder einzufrieren.
Auch als leckere Bärlauchpaste zum Würzen ist er lange haltbar.
Hier einige leckere Rezeptideen zum Nachkochen:

Hauptgerichte:
Würzige Boulettchen an Drillingen in Bärlauch-Walnuss-Pesto
Bärlauchquiche mit grünem Spargel und Pilzen in veganem Quark-Öl-Teig
Limetten Bärlauch Spaghetti mit Macadamia Parmesan
Gerollte Bärlaucheierkuchen mit gerösteten Champignons
Rote Beete Gnocchi mit Bärlauchpesto
Bärlauch-Gnocchi mit veganer Käse-Knoblauch-Schinken-Sauce

Suppen:
Leichte Frühlingssuppe mit Bärlauch-Grießklößchen
Bärlauch-Kartoffel-Cremesuppe mit Croutons

Gehobene Küche:
Grüner Spargel in Bärlauch-Aspik mit Aprilmandel Pickles
Bärlauch Ravioli mit Cashew-Trüffel Füllung auf Zitronenverbeneschaum an Rote Beete Mousse
Bärlauch Ravioli auf hellem Tomatenschaum

Snacks und auf’s Brot:
Bärlauchbrot mit Bärlauch-Swirl
Grüner Goldhirsesalat mit Bärlauch-Zitronen-Dressing
Frischkäsebällchen im würzigen Mantel

Haltbar machen:
Eingelegte Kapern aus Bärlauchknospen
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