Zwischen goldenen Blättern und feuchtem Waldboden duftet der Herbst nach Pilzen und Erde. Die Sonnenstrahlen schimmern durch die bunt belaubten Bäume und der Pilzkorb wird immer voller. Abends dann dampft in der Schüssel die Waldpilzsuppe – cremig, aromatisch, mit einem Hauch Wacholder und Petersilie.
Mit jedem Löffel kann man den schönen Nachmittag im Wald nachschmecken, die Wärme und die Ruhe.
Ein bisschen vegane Creme Fraiche, ein Spritzer Zitrone, ein Stück Brot dazu – mehr braucht es nicht, denn in diesem Rezept wollte ich den puren Geschmack der Waldpilze hervorheben.

Ein Löffel Waldpilzsuppe und schon wird es am Tisch ganz still und wohlig
Der Tisch ist schlicht gedeckt – Holz, Leinen, eine Schale, aus der feiner Dampf aufsteigt. Die Luft duftet nach Abendessen und Wald.
Ein Löffel taucht ein, durchbricht die cremige Oberfläche, hebt ein Stückchen goldbraun gebratene Pilze empor.
Draußen fällt ein wenig Licht weich durchs Fenster, golden und still.
Ein erster Löffel – warm, würzig, erdig. Ein Hauch Wacholder, ein bisschen Cremigkeit und die Zunge erkennt den Herbst in seiner schönsten Form.
Ein Stück Brot taucht in die Suppe, saugt sich voll – und für einen Moment ist alles ruhig, einfach, gut.

Waldpilzsuppe – perfekt für einen bunt gemischten Pilzkorb
Du kennst das bestimmt auch. Oft möchte man am liebsten möglichst viele Pilze von einer Pilzart sammeln, zum Beispiel Steinpilze oder Pfifferlinge, um damit ein bestimmtes Rezept zu kochen. Aber es kommt natürlich häufig vor, dass dann doch eher eine bunte Mischung im Pilzkorb landet. Von allem etwas, von nichts so richtig viel. Dann eignen sich Rezepte für Mischpilzgerichte hervorragend. So wie dieses Rezept für Waldpilzsuppe.
Als ich die Suppe für die Veröffentlichung dieses Rezepts fotografiert habe, hatte ich zum Beispiel die folgenden Pilze gefunden und in der Suppe verarbeitet: Steinpilze, Birkenpilze, Maronenröhrlinge, Hohlfußröhrlinge, Parasol, Edelreizker, Fichtenreizker, Schopftintlinge und die ersten Austernseitlinge.

Welche Pilzarten eignen sich für eine Waldpilzsuppe?
Für mein Rezept für Waldpilzsuppe eignen sich fast alle Pilze. Falls Dein Pilzfund einmal nicht so ergiebig ausfallen sollte, kannst Du auch Champignons, Austernseitlinge oder Kräuterseitlinge aus dem Supermarkt hinzu nehmen.
Für diese Pilzsuppe empfehle ich unter Anderem diese Pilzarten:
- Steinpilz – Echter Steinpilz, Fichtensteinpilz
- Maronenröhrling
- Butterpilz, Butterröhrling
- Flockenstieliger Hexenröhrling
- Birkenpilz, Birkenröhrling – und seine Unterarten
- Violetter Lacktrichterling
- Edelreizker bzw. Kiefernreizker aus der Gruppe der Blutreizker
- Fichtenreizker aus der Gruppe der Blutreizker
- Schopftintling
- Parasol – der beliebte Riesenschirmling
- Echter Pfifferling
- Trompetenpfifferling
- Austernseitling
- Holunderschwamm, Holunderpilz, Judasohr, Mu-Err
- Flaschenstäubling, Flaschenbovist

Du möchtest mehr über Pilze lernen?
Hier geht es zur Übersicht meines kleinen Pilzlexikons. Dort findest Du viele verschiedene, essbare Speisepilze, ihre Bestimmungsmerkmale, Verwechslungsgefahren, Informationen zum Vorkommen und Habitat, sowie leckere Rezepte für die einzelnen Pilzarten.
Außerdem empfehle ich Dir diese Artikel für eine erfolgreiche Pilzsuche:
- Pilze sammeln: was muss ich beachten? Ein Guide für alles Wissenswerte
- Der Pilzkalender – wann haben welche Pilze Saison?
- Frühlingspilze – welche Speisepilze wachsen im Frühjahr?
- Sommerpilze – welche Speisepilze wachsen im Sommer?
- Herbstpilze – welche Speisepilze wachsen im Herbst?
Artikel zu weiteren Zutaten aus der Natur zum selber Sammeln:
- Wildkräuter selber sammeln, mein kleines Wildkräuterlexikon
- Kochen mit Bäumen: Blätter, Nadeln, Holz und Sprösslinge

Mehr Rezepte für selbst gesammelte Pilze
Du liebst es in die Pilze zu gehen und bist immer auf der Suche nach kulinarischen Ideen für Deinen Fund? Dann probiere unbedingt auch diese veganen Waldpilzrezepte von mir aus:
- Pilze in Öl einlegen – ein einfaches Grundrezept
- Pilze dörren – ein einfaches Grundrezept zum Pilze haltbar machen
- Essigpilze – Omas und Opas leckere Art Pilze haltbar zu machen
- Parasol Cordon Bleu – Schnitzel Cordon Bleu aus Pilzen – vegan
- Lauch-Pilz-Quiche mit Violetten Rötelritterlingen – vegan
- Pfifferlingcremesuppe mit selbst gesammelten Pilzen
- Gebratene Semmel-Stoppelpilze auf Salbeipasta
- Winterpilze auf Zitronenspaghetti mit Queller
- Herbstliche Omelettes mit Wildpilzen und Ricotta – vegan
- Steinpilzquiche mit frischen Steinpilzen – vegan
- Veganes Austernpilzgyros im Fladenbrot
- Steinpilz Paté – selbstgemachtes, veganes Pilz-Paté
- Buchweizengrütze mit gebratenen Reizkern oder Champignons

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Waldpilzsuppe – die Zubereitung auf Fotos
Auf den folgenden Bildern siehst Du Schritt für Schritt wie ich meine Waldpilzsuppe zubereite. Danach geht es direkt weiter mit dem Rezept.








Waldpilzsuppe – vegan – mit selbstgesammelten Pilzen
Gang: Haupt, VorspeisenKüche: Waldküche, ForagingSchwierigkeit: Einfach4
Portionen10
Minuten35
Minuten45
MinutenAbends dampft in der Schüssel die Waldpilzsuppe – cremig und aromatisch. Mit jedem Löffel schmeckt man Wald, Wärme und Ruhe nach.
Zutaten für 4-6 Portionen Waldpilzsuppe
600 g gemischte Waldpilze (z.Bsp. Steinpilze, Pfifferlinge, Maronenröhrlinge, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Birkenpilze, Krause Glucke, Semmel-Stoppelpilze, Edelreizker…), geputzt und in Stücken
2 Schalotten, fein gewürfelt
80 g vegane Butter oder Margarine
2 geh. EL Mehl
1,2 l Gemüsebrühe
3 Wacholderbeeren
1 Bund Krause Petersilie, fein gehackt
1 EL Zitronensaft
100 g vegane Creme Fraiche
Salz
Pfeffer
- Küchenutensilien:
Kochmesser
Küchenwaage
Großer Kochtopf
Zubereitung
- Die vegane Butter in einem großen Topf erhitzen.
- Die Schalotten darin glasig anschwitzen.
- Dann auch die Pilze dazu geben und leicht salzen.
- Für 5-8 Minuten scharf anbraten, bis ein guter Teil der Flüssigkeit verdampft ist. Während dessen oft umrühren.
- Das Mehl einrühren und kurz unter Rühren anbraten. Das gibt schöne Röstaromen und spendiert der Suppe eine gewisse Sämigkeit.
- Nach und nach die Brühe einrühren.
- Die Wacholderbeeren dazu geben.
- 15 Minuten mit Deckel köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren.
- Die Petersilie, den Zitronensaft und die vegane Creme Fraiche einrühren.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Guten Appetit!





