Echter Pfifferling – schon im Sommer zu finden
Hier lernst Du alle Bestimmungsmerkmale und Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger. Außerdem gibt es Informationen zum Speisewert und jede Menge leckere Rezepte für den Pfifferling.
Der Pfifferling ist einer der beliebtesten Speisepilze
Wegen seines Geschmacks gehört der Echte Pfifferling, ebenso wie seine Verwandten zu den beliebtesten Speisepilzen. Im Spätsommer kommt er, vor allem in Osteuropa, so häufig vor, dass man ihn sogar im Supermarkt erwerben kann. Hier in Deutschland stehen alle heimischen Arten des Pfifferlings auf der Liste der nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützten Flechten und Pilze. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) weist darauf hin, dass Pfifferlinge nur für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen. Die Obergrenze liegt bei zwei Kilogramm. In ausgewiesenen Naturschutzgebieten und in Nationalparks ist die Pilzernte generell verboten.
Pfifferling, weitere Bezeichnungen:
Eierschwamm, Eierschwammerl, Eierschwämmli, Reherl, Pfefferling, Gelberle, Gelchen, CHANTARELLUS CIBARIUS
Gattung:
Pfifferlinge
Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Ernte nur Pilze, die Du zu 100% ganz sicher bestimmen kannst! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Du falsch liegst.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Deiner Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Du Deinen Fund vorzeigen kannst.
Bestimmungsmerkmale, Echter Pfifferling:
Farbe:
Je nach Lichtverhältnissen variiert die Farbe des Echten Pfifferlings von einem dunklen gelb bis hin zu blass weißlich.
Hut:
Wie alle Leistenpilze wachsen auch Pfifferlinge trichterförmig. Junge Pilze haben einen kugeligen Hut, der sich dann nach und nach nach oben ausbuchtet.
Der Hut hat eine stumpfe Oberfläche und einen Durchmesser von bis zu 12 cm. Er ist wellig verbogen.
Leisten:
Der Pfifferling hat gegabelte, fest aus dem Stiel herauswachsende, aderig verbundene Leisten, die weit am Stiel herablaufen.
Stiel:
Der ringlose Stiel wird bis zu 6 cm lang. Er ist zylindrisch oder nach unten verjüngt. Dabei ister hutfarben oder heller.
Fleisch:
Der Pilz hat kräftiges, helles, oft weißliches Fleisch. Er ist häufig 1-2 cm dick und verjüngt sich nach unten. Der Pfifferling ist nie hohl.
Sporenpulver:
Blassgelb
Vorkommen des Pfifferlings:
Von Juni bis November im Laub- und Nadelwald. Er ist ein Mykorrhiza Pilz mit Laub- und Nadelbäumen, das heißt er wächst immer in einer Partnerschaft zu einem Baum. Man findet ihn häufig unter Fichten oder Rotbuchen.
Gibt es beim Echten Pfifferling Verwechslungsgefahren? Oder giftige Doppelgänger?
Der Echte Pfifferling kann mit anderen Pfifferlingsarten, wie dem Amethyst Pfifferling, dem Samtigen Pfifferling oder der Gelben Kantharelle verwechselt werden. Das ist aber nicht schlimm, alle Pfifferlinge sind gute Speisepilze.
In wärmeren mitteleuropäischen Gegenden gab es schon seltene Funde des Leuchtenden Ölbaumpilzes, der eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet ist. Dieser sieht dem Echten Pfifferling sehr ähnlich, hat aber dünnere Lamellen anstelle der Leisten. Außerdem wächst er büschelig an Holz. Er verursacht Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.
Am häufigsten wird der Echte Pfifferling mit dem Falschen Pfifferling verwechselt. Dieser hat allerdings lang am Stiel herablaufende, leicht ablösbare Lamellen und keine Leisten, was für unerfahrene Pilzsammler*innen jedoch oft schwer zu unterscheiden ist. Der Stiel ist auch dünner und biegsamer als bei den meisten echten Pfifferlingen, am Fuß ist der Stiel oft hohl. Sein Fleisch ist auch eher ins gelb-orange gehend.
Er hat kaum Geschmack und verursacht bei emfpindlichen Personen oder in großen Mengen Magen-Darm-Probleme.
Personen die sehr unerfahren sind, könnten den Echten Pfifferling auch mit dem giftigen Flämmiger Saftling oder dem ebenfalls giftigen Brauner Afterleistling verwechseln. Ganz Besondere Vorsicht ist beim Spitzgebuckelten Raukopf und dem Zitronengelben Raukopf geboten. Beide sind tödlich giftig.
Speisewert, Pfifferling:
Durch seinen aromatischen, leicht pfeffrigen Geschmack ist dieser Wildpilz ein hervorragender Speisepilz.
Rezepte, Pfifferling:
Echte Pfifferlinge schmecken schon ganz ausgezeichnet, wenn man sie nur mit einer Zwiebel und etwas Salz und Pfeffer in der Pfanne brät. Aber auch in Saucen und anderen Pilzgerichten sind sie sehr leckere Speisepilze.
Hier einige leckere Rezeptideen für Pfifferlinge zum Nachkochen:
- Pfifferlinge in Salbei-Sahne-Soße im Tagliatelle-Nest
- Mangold-Pfifferling-Quiche mit veganem Quark-Öl-Teig
- Pfifferlingcremesuppe mit selbstgesammelten Pilzen
- Veganer Braten mit Apfelglasur, dazu Pilze im Kartoffelnest und Coleslaw
- Grüne Bohnen im Speckmantel an gefüllten runden Zucchini, mit Pfifferlingen, Bulgur und Veta
- Seitanrouladen mit dunkler Pfifferlingsauce, Selleriepommes und gebratenen Radieschenschoten
- Herzhafte Pfifferling Muffins mit Joghurtdip, vegan
- Waldpilzsauce, einfach, mit frisch gesammelten Pilzen
Du willst mehr über Wildpilze erfahren?
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Und hier ein Guide für alles Wissenswerte beim Pilze sammeln: was muss ich beachten?