Schopftintling, nur sehr jung genießbar, später kann man ihn als Tinte nutzen
Solange der Schopftintling noch jung und rein weiß ist, ist er ein sehr schmackhafter Speisepilz. Sobald der Wildpilz älter wird, zersetzt er sich zu einer schwarzen Tinte, mit der man sogar schreiben kann. Probiere es einfach mal aus!
Der Schopftintling ist neben seinem Speisewert auch ein Vitalpilz und wird in der Heilkunde eingesetzt. Er fördert die Verdauung und hat blutzuckerregulierende Eigenschaften. Studien haben auch eine wachstumshemmende Wirkung bei Krebs gezeigt.
Weitere Bezeichnungen für den Schopftintling:
Coprinus Comatus, Spargelpilz, Tintenpilz, Tintenschopfling oder Porzellantintling

Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Ernte nur Pilze, die Du zu 100% ganz sicher bestimmen kannst! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Du falsch liegst.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Deiner Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Du Deinen Fund vorzeigen kannst.

Bestimmungsmerkmale vom Schopftintling:
Der Schopftintling ist meiner Ansicht nach ein sehr gut zu bestimmender Pilz und damit auch für Pilzneulinge geeignet. Durch seine Merkmale ist er gut eindeutig bestimmbar.
Der Hut des Pilzes ist ca. 2-12 cm hoch und walzenformig. Darunter befindet sich der mehrere Zentimeter lange, weiße Stiel, der in den fast geschlossenen Hut hinein wächst.

Die Oberfläche des Huts ist weiß geschuppt, dabei leicht flaumig. Die Hutspitze ist oft dreckig oder bräunlich.
Der Stiel hat einen tiefsitzenden, weißen Ring, bei jungen Pilzen ist dieser oft noch angewachsen.
Die Lamellen stehen frei, sind weiß, später rosa, dann schwarz zerfließend.
Sobald der Pilz älter wird, fängt er an schwarz zu werden, nach und nach zerfließt er dann zu schwarzer Tinte.

Vorkommen des Schopftintlings:
Der heimische Speisepilz wächst in Parks, Gärten, auf Wiesen, an Waldwegen und an Waldrändern. Er kommt sehr häufig vor, er liebt Feuchtigkeit und nährstoffreiche Böden.
Teilweise wächst er in riesigen Truppen, aber er kommt auch einzeln vor.

Gibt es beim Schopftintling Verwechslungsgefahren? Oder giftige Doppelgänger des Schopftintlings?
Pilzsuchende mit wenig Erfahrung können den Schopftintling mit dem Großen Rausportintling verwechseln, welcher in Verbindung mit Alkohol stark giftig ist. Dieser Pilz hat jedoch einen glatten Hut, der gräulich und offener ist.
Ebenso giftig in Verbindung mit Alkohol, ist der Faltentintling. Dieser hat einen leicht faltigen Hut, der schnell grau und dann schwarz wird. Der Hut hat oft braune Schuppen. Er hat außerdem eine Ringwulst an der Stielbasis.
Auch mit dem Ringtintling, dem kleinen Schopftintling, ist der Pilz leicht zu verwechseln. Dieser ist aber ebenfalls essbar.
Auch mit anderen Tintlingen, die teilweise giftig oder ungenießbar sind, kann man den Schopftintling verwechseln, zum Beispiel mit dem Perlhuhn-Tintling, Spitzkegeliger Tintling oder dem Flockigen Tintling.

Speisewert vom Schopftintling:
Der Schopftintling muss innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden, da er sehr schnell verdirbt. Und es dürfen nur rein weiße Exemplare mit weißen Lamellen und ohne dunklen Rand oder rötliche Stellen verwendet werden.
Wenn Du jedoch frische Schopftintlinge findest und diese rasch verarbeitest, wirst Du geschmacklich mit einem ganz hervorragendem Pilzgericht belohnt.

Rezepte mit Schopftintling:
Der Schopftintling schmeckt wunderbar in Saucen und Suppen, aber auch einfach kross angebraten ist er sehr lecker. Allerdings sollte man ihn immer aufschneiden oder klein schneiden, da im Inneren gerne kleine Tierchen hocken. Selbst wenn Du nicht vegan sein solltest, nehme ich an, dass Du diese nicht mitbraten und essen möchtest.
Hier ein paar Rezeptideen:
Köstliche Cremesuppe vom Schopftintling
Steinpilztortellini – selbstgemacht – dazu Schopftintlingsauce und Krause Glucke
Du willst mehr über Wildpilze erfahren?
Hier geht es zurück zum Artikel und zur Übersicht meines kleinen Pilzlexikons.
