Kartoffelkäse? Käse aus Kartoffeln? Alles Käse? Mein megaleckerer, aromatischer, käsig-duftender, veganer Schnittkäse. Reibfest und lecker. Und dieses vegane Käserezept kommst sogar ganz ohne Nüsse aus.

Veganer Kartoffelkäse lässt sich auch wunderbar in verschiedenen Sorten herstellen. In meinem Rezept stelle ich Euch drei davon vor. Einmal als puren Käsegenuss, ein eher milder, aber sehr aromatischer veganer Käse. Von der Milde und Konsistenz an jungen Gouda erinnernd. Die zweite Variante ist ein Kräuterkäse: Provencial mit Lavendel, Thymian und Rosa Pfeffer. Und als Drittes gibt es noch eine feurig scharfe Sorte mit getrockneten Tomaten und Chili.

Echte Genießer*innen geben ihrem veganen Käse Zeit

Für wahre Gourmets wird es aber vor allem im letzten Teil des Rezepts erst so richtig interessant. Da erkläre ich Euch, wie man veganen Käse reifen und altern lässt. So erzeugt man eine unvergleichliche Tiefe in den Aromen. Und auch die Konsistenz wird fester, fast brüchig und zu einem unvergleichlichem Geschmackserlebnis. Denn nicht nur Wein, sondern auch Käse braucht Zeit um sein volles Potential zu entfalten. Hier mit einem einfachen Rezept, das sogar ohne Kulturen oder Starter auskommt.

Ihr habt in diesem Rezept also eine schnelle Variante, die nach wenigen Stunden genießbar ist. Sie ist reibfest, schmilzt und ist schon richtig lecker auf Brot. Im zweiten Schritt geht es jedoch an die vegane Käsereifung. Ich lasse den Käse zuerst in Rotwein reifen. Und dann geht ab in den Weinkühlschrank. Bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann der Käse dort wochenlang nachreifen. Dazu muss man den Käse immer wieder pflegen, damit er so richtig deftig lecker wird. Wie das geht erkläre ich Euch ganz genau unten im Zubereitungsteil meines Rezepts.

Die Inspiration zu diesem Käse:

Ich habe zu viele schlechte Erfahrungen mit veganem Käse, den man im Laden kaufen kann. Entweder sie sind zwar ganz lecker, schmecken aber fast alle gleich und haben die selbe Konsistenz, sowie einen wahnsinnig hohen Fettgehalt. Auch die Sortenvielfalt ist sehr überschaubar. Oft sind gekaufte vegane Käse aber auch einfach nur sehr schlecht.
Zusätzlich sind die Portionen der gekauften Käse meistens sehr klein, aber dafür in viel Plastik verpackt. Dieses kann man durch die eigene Käserei vollständig einsparen, da man den Käse hier in Tupperdosen lagern kann, die sich immer wieder verwenden lassen. Außerdem schont es den Geldbeutel sehr, wenn man Käse selber macht.

Fazit: nur Vorteile! Also nichts wie losgelegt mit der veganen Käserei!

Zutaten für 2-3 kleine Laibe veganer Kartoffelkäse:

400 g Kartoffeln
130 ml ungesüßte Sojamilch
3 EL Kokosöl, geschmacksneutral
3 EL Hefeflocken
1,5 TL Salz
1/2 TL Milchsäure
1 EL Brottrunk
1 TL Apfelessig
1/2 TL Dijonsenf
1 Zehe fermentierter Knoblauch (alternativ 1/4 TL Knoblauchpulver)
1 EL Tapiokastärke
3 TL Kappa Carrageen

Varianten mit Kräutern und Gewürzen:

Provencial mit Lavendel, Thymian und Rosa Pfeffer

1 TL Lavendelblüten
1 TL Thymian, getrocknet
1,5 TL Rosa Pfeffer, ganze Körner

Feurig scharf mit getrockneten Tomaten und Chili

1 getrocknete Tomate, gehackt
1,5 TL Chiliflocken

Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen und weich kochen. Anschließend gründlich zerstampfen, bis nur noch ein feiner Brei übrig ist. Vollständig auskühlen lassen.

Nun mit den restlichen Zutaten pürieren, bis eine samtige Creme entstanden ist.

Kartoffelkäse mit Kräutern und Gewürzen:

Provencial mit Lavendel, Thymian und Rosa Pfeffer

Die Hälfte der pürierten Käsemasse mit dem Lavendel, Thymian und Rosa Pfeffer verrühren.

Feurig scharf mit getrockneten Tomaten und Chili

Die gehackte, getrocknete Tomate in die Käsemasse einpürieren. Dabei reicht ein grobes Pürieren, es ist auch lecker, wenn noch kleine Tomatenstücke im Käse enthalten sind. Anschließend auch die Chiliflocken in den Kartoffelkäse einrühren.

Verdickung des veganen Käses:

Die rohe Käsemasse in eine Pfanne geben und vorsichtig auf eher niedriger Hitze erwärmen. Dabei regelmäßig umrühren. Der vegane Käse sollte anfangen leichte Klumpen zu bilden, bevor er zäh und flüssiger wird. Sobald sich erste Blasen bilden und der Kartoffelkäse anfängt zu kochen vom Herd nehmen und in leicht eingeölte, kleine Tupperdosen füllen.

Aushärten des veganen Käselaibs:

Den veganen Kartoffelkäse nun für 4-5 Stunden ohne Deckel in den Kühlschrank stellen.

Für Ungeduldige:

Der vegane Kartoffelkäse ist jetzt fertig und kann wie gewöhnlicher Käse verwendet werden. Man kann ihn anschneiden und auf Brot genießen oder reiben und auf Pizza, Lasagne oder andere überbackene Gerichte geben.

Dieser vegane Käse schmilzt leicht beim überbacken. Das Schmelzen wird verstärkt, wenn der Käse auf einen eher feuchten Untergrund wie Tomatensauce auf Pizza gerieben wird. Noch besser wird das Ergebnis, wenn man den geriebenen Käse mit ein wenig veganer Sahne anrührt.

Für Gourmets:

Wer richtigen Käsegenuss liebt lässt den Käse jetzt noch eine Weile reifen. Ich lege dafür einen Käselaib für 2 Wochen in Rotwein ein. Das geht am besten in einer verschlossenen Tupperdose, diese ist dann im Kühlschrank aufzubewahren.
Anschließend muss der Käse in einer Umgebung mit gleichbleibender Temperatur reifen. Dazu wickle ich ihn locker in Wachspapier und lege ihn für 6 Wochen bei 14° in den Weinkühlschrank. Den Weinkühlschrank nutze ich ausschließlich zur Käseproduktion, das heißt ich kann die Temperatur entsprechend regulieren.
Sobald der Käse im Weinkühlschrank lagert, ist es wichtig, ihn alle 2-3 Tage mit etwas Salz abzureiben.
(Die Fotos dieser Variante gibt es dann hier in ein paar Wochen zu sehen, sobald der vegane Käse reif für den Anschnitt ist.)

Guten Appetit!

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Kartoffelkäse - veganer Käse ohne Nüsse - reibfest
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