Wie kann ich selbstgemachtes Pesto lange haltbar machen?
Wenn man sich schon die Mühe macht, Pesto selber zu machen, sollte es auch lange halten. Hier erkläre ich Euch wie Ihr typische Fehler vermeidet und wie Ihr Euer selbstgemachtes Pesto lange haltbar machen könnt.
Diese Methoden gibt es um selbstgemachte Vorräte haltbar zu machen
Die Menschheit ist seit Jahrtausenden damit beschäftigt ihre Vorräte haltbar zu machen. Dabei wurden folgende Methoden entwickelt, die bis heute Anwendung finden. Und die man wunderbar nutzen kann, um selbst gemachtes oder selbst geerntetes lange zu konservieren und eine lange Lagerung zu ermöglichen.
- Einkochen und Einwecken. Dabei werden Früchte und Gemüse lange erhitzt und luftdicht abgeschlossen. Diese Methode ist lange haltbar und braucht keine extra Kühlung.
- Einfrieren. Man kann verschiedenste Lebensmittel roh oder gegart einfrieren.
- Einlegen. Man kann viele Sorten von Obst, Gemüse und Pilze süß, salzig, sauer oder in Öl einlegen. Oft geschieht das in Kombination mit vorherigem Garen oder Dörren. Beispiele für das Einlegen wären meine Bärlauchkapern oder Essigpilze.
- Dörren. Beim Dörren werden verschiedenste Lebensmittel mit Hilfe eines Dörrautomaten, Backofen oder einfach in der Sonne oder in einem warmen Raum getrocknet. Durch die entzogene Feuchtigkeit sind die Zutaten lange haltbar. Wenn man sie luftdicht verpackt. Anschließend ist keine Kühlung nötig. Ein Beispiel für Gedörrtes ist mein Tomatenleder.
- Fermentieren. Beim Fermentieren wird eine gesunde Gärung erzeugt, zum Beispiel mit Salz in Form der Laktofermentierung. Wenn der Fermentationsprozess abgeschlossen ist, sind die fermentierten Lebensmittel gekühlt über Monate haltbar. Probiert doch mal mein Bärlauch-Kimchi oder fermentierten Knoblauch oder fermentierte Heidelbeeren.
- Räuchern. Auch durch Räuchern kann man Speisen haltbar machen. Beim Räuchern wird der Wasseranteil in den Speisen gesenkt und es dringen Stoffe in die Lebensmittel, die Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze abtöten. Probiert doch mal meinen veganen Räucherschinken oder Kasseler.
Wodurch wird Pesto lange haltbar?
Grob kann man sagen, bei Pesto werden die Kräuter, Nüsse und evtl. andere Zutaten in Salz und Öl eingelegt. Das Salz konserviert und das Öl schließt luftdicht ab. Zusammen ergibt sich so eine Masse, die nicht so leicht von schädlichen Keimen und Pilzen angegriffen werden kann.
Was muss ich beachten: selbstgemachtes Pesto lange haltbar machen
Meistens macht man ja gleich eine größere Menge Pesto, als man bei einer Mahlzeit essen kann.
Also solltet Ihr beim Abfüllen auf folgende Dinge achten, damit das Pesto lange hält:
- Zuerst einmal braucht Ihr ein gutes Pestorezept. Salz und Öl machen das Pesto haltbar. Schmecken soll es aber natürlich auch, weswegen Ihr bei beidem auch nicht übertreiben dürft. Es kommt also auf die Mischung an!
- Füllt das Pesto in kleine Gläser, die Ihr portioniert aufbrauchen könnt. Jedes öffnen zwischen der Lagerung bringt Keime in Euer Pesto.
- Beim Abfüllen immer sterile Gläser und auch sonst nur sauberes Geschirr verwenden. Am besten wascht Ihr die Gläser sauber und reinigt die Gläser dann nochmal mit kochendem Wasser. Dafür kocht Ihr das Wasser auf und gebt es kochen in das Glas, bis es über läuft. ebenso in den Deckel. Dann lasst Ihr es einige Minuten stehen. Vorsicht, beim Abgießen! Verbrennt Euch nicht die Finger!
- Benutzt immer einen sauberen Löffel, um Pesto aus dem Glas zu nehmen. Reste von Pasta, anderen Zutaten oder Speichel aus dem Mund sorgen dafür, dass das Pesto schnell verdirbt.
- Das Pesto sollte möglichst luftdicht abgefüllt werden. Achtet beim Befüllen der Gläser darauf, dass keine Luftblasen im Pesto sind. Die Luftoberfläche sollte möglichst klein gehalten werden, dann können sich weniger Bakterien bilden und das Pesto hält länger.
- Arbeitet sauber beim Abfüllen der Gläser. Es sollte oben im Glas keinen verschmierten oder bespritzen Rand geben. Notfalls könnt Ihr ein paar Spritzer mit einem Küchentuch abwischen.
- Um die Luftoberfläche auf dem Pesto zu verkleinern, empfiehlt es sich auch hohe, schmale Gläser zu verwenden. Flache, breite Gläser haben logischerweise eine größere Oberfläche auf dem Pesto, die an die Luft kommen kann. Ihr merkt schon: Luft ist Euer Feind!
- Schließt Euer Pesto mit einer dünnen Olivenölschicht ab, damit keine Luft an die Zutaten kommt, die verderben können. Dafür nach dem Abfüllen noch einen kleinen Schluck Olivenöl oben auf das Pesto geben.
- Die Pestogläser zügig verschließen. Am besten sofort nach dem Abfüllen.
- Das Pesto immer kühl und dunkel lagern. Die Dunkelheit bewahrt die Farbe. Ein Kühlschrank ist dafür bestens geeignet.
Wenn Ihr diese Tipps beachtet hält Euer Pesto locker einige Monate oder länger.
Für einige Tage ist geöffnetes Pesto auch gut ungekühlt haltbar
Da Pesto kurzzeitig sehr robust ist, könnte Ihr es natürlich immer mal ungekühlt für mehrere Tage aufbewahren. Das gilt auch für schon geöffnetes Pesto. So könnte Ihr es zum Beispiel zum Camping auf einem Festival oder in der Natur mitnehmen. Dann braucht Ihr nur noch Pasta, die sich ja auch bestens transportieren lässt, sowie einen Campingkocher und etwas frisches Wasser, am besten gesalzen.
Und schon habt Ihr das perfekte Campingessen! Eure Freund*innen oder Eure Familie wird sich freuen!
Noch ein paar Tipps für veganes Pesto
Zum Abschluss noch ein paar Tipps für veganes Pesto. Traditionelles Pesto wird in den allermeisten Fällen mit Hartkäse wie Parmesan gemacht. Dieser verleiht dem Pesto ordentlich Würze und eine geschmackliche Tiefe. Ohne den Umamifaktor im Pesto wirkt es oft fade und unvollständig.
Daher sollte der käsige Anteil auch in veganem Pesto nicht fehlen. verwendet dafür am besten Hefeflocken, Knoblauch und Nüsse. Seht Euch doch einfach einmal die veganen Pestorezepte hier auf Daily Vegan an.
Wo bekomme ich leckere und besondere Pestorezepte?
Natürlich hier auf Daily Vegan! Aber auch sonst gibt es im Internet viele tolle Ideen!
Ich persönlich liebe es Pesto mit selbst gesammelten Wildkräutern und anderen Zutaten aus der Natur zu machen. Alternativ mit selbst gezogenen Kräutern. Auf jeden Fall immer frisch und saisonal.
Hier meine liebsten veganen Pestorezepte:
Bärlauch-Walnuss-Pesto – zu 100% aus regionalen Zutaten
Die frischen Aromen von Bärlauch, Walnuss und Kürbiskernen machen mein Bärlauch-Walnuss-Pesto zu einer köstlichen Ergänzung vieler Gerichte. Die Zubereitung ist sehr einfach, denn sie erfordert nur wenige Zutaten und ist in wenigen Minuten erledigt.
Giersch-Tomaten-Pesto, frischer Giersch & getrocknete Tomaten
Wildkräuterliebe mit meinem Giersch-Tomaten-Pesto! Das schmeckt so unglaublich cremig-würzig-frisch. Damit kann der Frühling kommen!
Pesto Genovese – der Klassiker mit Basilikum, einfach und schnell
Einfach und schnell, schnell und einfach: Spaghetti mit Pesto Genovese. In wenigen Minuten zusammen püriert und inklusive Spaghetti kochen innerhalb von 10 schnellen Minuten auf dem Tisch!
Zitronenmelisse-Pesto, einfach aus dem Garten, mit nur 6 Zutaten
Frisches, aromatisches Zitronenmelisse-Pesto, selbstgemacht mit der duftenden, zitronigen Note der Melisse und einem nussigen Crunch.
Rotes Pesto auf Tortellini
Mein leckeres rotes Pesto! Selbstgemacht mit getrockneten Tomaten und Pinienkernen. Perfekt für vegane Tortellini! Diese mache ich in diesem Rezept nicht selber, sondern nehme fertig gekaufte.
Rote Beete Gnocchi mit Bärlauchpesto
Meine Rote Beete Gnocchi mit Bärlauchpesto sind relativ einfach zu machen, sehr günstig in den Zutaten und auf jeden Fall ein Hingucker!
Tortellini-Salat mit selbstgemachtem Pesto
Hast Du es heute auch mal wieder eilig? Dann ist dieser blitzschnelle Tortellini-Salat mit selbstgemachtem Pesto genau das Richtige für Dich!
Du kannst ihn auch wunderbar zu Buffets mitbringen oder als Beilage zum BBQ und anderen Vleischgerichten genießen.
Lila Kartoffelsalat, frisch, mit grünem Pestodressing
Mein frischer Lila Kartoffelsalat mit grünem Pestodressing sieht nicht nur ganz toll aus, er schmeckt auch wirklich ausgezeichnet!
Löwenzahnhonig-Basilikum-Pesto, eine süße Pestovariante
Mein Mittsommernachtstraum: leichtes, duftendes, cremiges Holunderblüteneis auf süßem Löwenzahnhonig-Basilikum-Pesto. Mit selbstgemachtem, veganen Löwenzahnhonig.
Würzige Boulettchen an Drillingen in Bärlauch-Walnuss-Pesto
Im Frühjahr ist Bärlauchsaison! Der Bärlauch ist eines der ersten Kräuter, die sprießen. Hier habe ich das würzige, duftende Frühlingskraut in ein herzhaftes Bärlauch-Walnuss-Pesto verwandelt.
Muschelnudeln gefüllt mit Steinpilz-Ricotta-Creme auf Bärlauchpesto
Erdige Geschmäcker des vergangenen Herbstes vereint mit dem ersten würzigen Frühlingsboten. Nüsse, Steinpilze und Rote Beete treffen auf frischen Bärlauch.
Bärlauchbällchen auf Makkaroni in Bärlauch-Tomaten-Pesto
Köstliche Wildkräuterküche à la Susi und Strolch: schmackhafte Bärlauchbällchen auf Makkaroni in aromatischem Bärlauch-Tomaten-Pesto.
Fichtenspitzenpesto – frisch aus dem Wald mit Maiwipferln
Im Mai ist Zeit für Maiwipferl! So werden Fichtenspitzen oder Tannenspitzen auch genannt und sie bieten ungeahnte Möglichkeiten damit Köstliches in der Küche zu zaubern! Maiwipferl eignen sich sehr gut für die süße und die herzhafte Küche. Hier mein Rezept für ein herzhaftes, aromatisches Fichtenspitzenpesto.
Mit diesen Rezepten und den Tipps aus diesem Artikel könnt ihr Euer Pesto lange haltbar machen.