Laktofermentierte Pflaumen – ein vielseitiger Genuss. Bei Obst und Fermentation denken viele zuerst: ‚Das kann nicht schmecken!‘. Doch lass Dich überraschen, wie vielseitig einsetzbar laktofermentierte Pflaumen sind.
Hier findest Du nicht nur das Rezept für die fruchtige Köstlichkeit voller Umami, sondern auch noch großartige Tipps, was Du damit machen kannst.

Fermentation benötigt Genauigkeit und Hygiene
Da man beim Fermentieren sehr genau und hygienisch arbeiten muss, erkläre ich im Rezeptteil ganz detailliert, wie man eine Laktofermentation für Pflaumen am besten macht.
Das Rezept kannst Du übrigens auch auf andere Früchte übertragen. Und zum Beispiel laktofermentierte Blaubeeren oder Stachelbeeren machen.

Bei Obst mache ich immer eine 2% Laktofermentation
Falls Du schon durch meine Fermentationsrezepte gestöbert haben solltest, ist Dir vielleicht aufgefallen, dass ich Gemüse bei Laktofermentation in der Regel mit 4% Salz fermentiere. Das würde bei Obst jedoch oft den fruchtigen Geschmack dominieren. Damit meine fermentierten Früchte nicht zu streng und zu salzig werden und damit die fruchtige Frische erhalten bleibt, nutze ich bei Obst in der Regel nur 2% Salz.
Laktofermentation mit Obst nicht im Glas, sondern immer vakuumiert
Da ich mein Obst nur mit 2% Salzgehalt fermentiere, ist die Anfälligkeit für ungewollte Bakterien oder Schimmel deutlich höher, als bei mit mehr Salz fermentiertem Gemüse. Um eine Kontamination zu verhindern, fermentiere ich Obst daher nie in Lake im Glas, sondern ich nehme immer nur die reinen Früchte und das Salz und vakuumiere diese in einem Beutel.
Das hat auch den Vorteil, dass man einen intensiven, reinen, fermentierten Fruchtsud im Beutel erhält, der sich wunderbar für Dressings, Marinaden, Lasuren, aber auch für Gebäck eignet.
Laktofermentierte Pflaumen – was kann man damit machen?
Laktofermentierte Pflaumen sind in der Küche vielseitig einsetzbar:
- Man kann ihren Sud oder die Früchte an Dressings, Lasuren und Marinaden geben
- Man kann süße und herzhafte Speisen damit verfeinern.
- Die Pulpe der Früchte schmeckt püriert fantastisch als Dip.
- Die fermentierten Früchte lassen sich dörren und anschließend als Würze oder Beilage mit Biss verwenden.
- Auch die Pflaumenschale kann man dörren und daraus kleine Chips voller Umami herstellen.

Rezepttipp: Fermentierte Pflaumen dörren
Die fertig fermentierten Früchte ca. 8 Stunden bei 50° im Dörrautomaten trocknen. Die Zeit kann je nach Dicke der Pflaumen recht deutlich variieren.
Solltest Du keinen Dörrautomaten besitzen: alternativ im Backofen bei 50° trocknen. Dabei einen Kochlöffelstiel in die Ofentür klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Rezepttipp: Eine Pulpe aus fermentierten Pflaumen machen
Die fermentierten Pflaumen pellen.
Das gewonnene, fermentierte Pflaumenmark pürieren und schon hast Du einen wunderbaren, intensiven Dip, der zu vielen, herzhaften Speisen passt.
Wenn Du die fermentierte Pulpe machst, empfehle ich die übrigen Schalen zu dörren. Das ergibt kleine getrocknete Chips, die voller Umami eine überraschende kleine Beilage zu vielen Gerichten bieten.

Rezepttipp: Fermentierte Pflaumenschale dörren
Die laktofermentierten Pflaumen vorsichtig pellen, so dass möglichst große Pflaumenschalenstücke entstehen. Die fermentierte Pflaumenschale 6 Stunden bei 50° im Dörrautomaten trocknen. (Alternativ im Backofen trocknen.)
Die dabei entstehenden Pflaumenschalenchips sind eine kleine, überraschende Beilage voller Umami, die zu vielen Gerichten passt.

Mehr Rezepte aus der Welt der Fermentation
Wie vielseitig das Fermentieren sein kann, zeige ich Dir in diesen Rezepten:
- Kokoskefir – veganer Kefir einfach selbstgemacht
- Laktofermentierte Blaubeeren, ein unentdeckter Genuss
- Laktofermentierter Knoblauch, würzig, perfekt zum Verfeinern
- Bärlauch-Kimchi und die Basics der Laktofermentation
- Vrischkäse – der cremige, probiotische vegane Frischkäse
- Fermentierter Spargel – Spargel mal anders und voller Umami
- Fermentierter Bärlauch, würzig und voller Umami
- Salzorangen – laktofermentierte, eingelegte Orangen
- Fermentierte Kornelkirschen in Kräuteröl, wie regionale Oliven
- Kombucha-Grundrezept – selbst ansetzen und fermentieren
- Ingwer-Bitterlemon-Kefir – selbst fermentierter Wasserkefir
Rezepte mit Fermentiertem
Es ist ziemlich einfach zu fermentieren, aber wenn man die Fermente einfach pur snackt wird es doch schnell zu intensiv und etwas viel.
Für mich sind Fermente neben ihren gesundheitlichen Vorteilen auch eine absolute Geheimwaffe in der veganen Küche. Mit Fermenten bringt man Tiefe, Umami und ein rundum gelungenes Geschmackserlebnis an viele Gerichte.
Wenn Du noch Rezepte mit Fermenten suchst, bist Du hier bei Daily Vegan goldrichtig:
- Dreierlei Spargel – fermentiert, mit Holunderblüte und flambiert
- Gierschpesto mit laktofermentiertem Bärlauch
- Bärlauch-Brennnessel-Sauce mit laktofermentiertem Knoblauch
- New York Cheesecake mit laktofermentierten Blaubeeren auf Schokobiskuit
- Veganer Auberginen-Feta-Dip, mit gerösteten Auberginen
- Fermentierte Rote Beete an Kohlrabi Ravioli mit Dill-Frischkäsefüllung
- Kombucha-Limetten-Sorbet – die beste Sommererfrischung
- Bulgursalat mit Kefir und getrockneten Feigen
- Gurkensalat mit Kokoskefirdressing – sommerlich erfrischend
- Chäsefondü, Schweizer Käsefondue, vegan und selbstgemacht
- Moxshire Käse – würziger veganer Käse – schnittfest und schmilzt
- Veganer Scharfer Schafskäse Dip – Hot Sheperd – Veta-Aufstrich
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Laktofermentierte Pflaumen – die Zubereitung in Bildern
Auf den folgenden Fotos siehst Du Schritt für Schritt wie ich meine fermentierten Pflaumen zubereite. Danach geht es direkt weiter mit dem Rezept.







Laktofermentierte Pflaumen – ein vielseitiger Genuss
Gang: Beilagen, ZutatenKüche: Fermentation, SpeisekammerSchwierigkeit: Mittel4
Portionen10
Minuten5
TageLaktofermentierte Pflaumen – ein vielseitiger Genuss. Obst und Fermentation? Kann das schmecken? Lass Dich überraschen!
Zutaten
Ca. 1000 g Bio-Pflaumen, halbiert und entkernt
Unjodiertes Salz
- Küchenutensilien:
Küchenmesser oder Entsteiner
Küchenwaage
Feinwaage
Vakuumiergerät
Vakuumierbeutel
Zubereitung
- Als erstes müssen die Pflaumen genau abgewogen werden. Dann kann man errechnen wie viel Salz man für eine zweiprozentige Laktofermentation benötigt.
Ich habe 906 g entkernte Pflaumenhälften, die ich auf 3 Vakuumierbeutel verteile. - Der erste Beutel wiegt 363 g, davon sind 10 g Eigengewicht des Beutels. Ich habe demnach 353 g Pflaumen, davon 2% sind 7,3. Ich benötige also 7,3 g Salz für den ersten Beutel.
- Der 2. Beutel wiegt 272-10 g, davon 2% sind 5,4 g Salz.
- Der 3. wiegt 271 g. Minus 10 g für den Beutel macht 261 g. Ich benötige also 5,4 g Salz für eine 2% Fermentierung.
- Das Salz entsprechend zu den Pflaumen in die Beutel geben. Die Beutel sollten dabei größer als ihre Füllung sein, da sich beim Fermentieren Gase entwickeln. Damit der Beutel nicht platzt braucht er etwas überschüssiges Volumen.
- Die Pflaumen mit einem Vakuumiergerät vakuumieren.
- Bei Zimmertemperatur fermentieren lassen. Je nachdem wie warm es im Raum ist, geht das etwas schneller oder langsamer. Am 2. Tag sollte schon eine Blähung durch die Gasbildung in den Beuteln zu erkennen sein.
- Am 3. oder 4. Tag muss man meistens schon etwas Gas aus den Beuteln lassen. Dabei kann man das Ferment auch ruhig schon probieren. Dafür die Beutel an einer Ecke aufschneiden und das Gas ablassen. Dann erneut vakuumieren.
- Am 5. bis 7. Tag ist das Ferment fertig. Wann genau ein Ferment fertig ist, ist reine Geschmackssache. Außerdem kommt es auch darauf an, wie warm es ist und wie schnell die Pflaumen fermentieren. Am besten probierst Du das Ferment ab dem 5. Tag, indem Du den Beutel öffnest und ggf. wieder verschließt. Das Ferment ist fertig, sobald es Deinem Geschmack nach intensiv genug ist.
Guten Appetit!





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