Japanischer Staudenknöterich: sicher bestimmen und Rezepte
Durch ein leckeres Essen der Umwelt helfen? Ich bin dabei! Der Japanische Staudenknöterich wird an Gewässern und in Feuchtgebieten immer mehr zum Problem. Einen Vorteil hat Japanischer Knöterich jedoch: die jungen Triebe sind essbar und sie eignen sich hervorragend für viele süße und herzhafte Speisen.
Japanischer Staudenknöterich: in diesem Artikel lernst Du alle Bestimmungsmerkmale und Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger. Zusätzlich gibt es viele Informationen zum Speisewert und leckere Rezepte für den Japanischen Knöterich.

Was ist Japanischer Staudenknöterich und was macht ihn so gefährlich?
Die meisten kennen den japanischen Knöterich nur als sich schnell verbreitendes Riesenunkraut. Man sollte ihn auf gar keinen Fall anpflanzen, der invasive Neophyt breitet sich unheimlich schnell aus, verdrängt einheimische Pflanzen und ist nur schwer bis unmöglich wieder los zu werden.
Die aus Japan stammende Pflanze sollte ursprünglich nur als Zierpflanze in Gärten dienen und wurde dafür eingeführt und über Gärtnereien verkauft. Inzwischen hat der Japanische Knöterich sich bei uns jedoch so stark ausgebreitet, dass man ihn an sehr vielen Fluss- und Bachufern, sowie in anderen feuchten, nährstoffreichen Ecken in der Natur findet, wo er sich rasant und flächendeckend ausbreitet. Dort verdrängt die bis zu 4 Meter hohe Pflanze einheimische Uferpflanzen und gestaltet das Landschaftsbild neu. Umweltverbände und Naturschutzbehörden bekämpfen Japanischen Staudenknöterich daher so gut wie möglich.
Das einzig Gute am Japanischen Staudenknöterich: die jungen Triebe sind essbar und sehr schmackhaft!
Daher: wenn Du junge Knöterichtriebe erntest, musst Du die Reste im Hausmüll und nicht auf dem Kompost entsorgen!

Für das Sammeln von Wildpflanzen gilt immer:
Ernte Zutaten aus der Natur nur, wenn Du sie zu 100% ganz sicher bestimmen kannst! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Du falsch liegst.
Beim kleinsten Zweifel: die Wildpflanze nicht verspeisen!
Bestimmungsmerkmale Japanischer Staudenknöterich:
Staudenknöterich ist eine sehr schnellwüchsige (wuchernde), sommergrüne und ausdauernde krautige Pflanze.
Japanischer Staudenknöterich hat keine deutlich behaarten Blätter und er ist nie rein grün, er hat immer rötliche Stellen.
Stiele
Die Stiele des Japanischen Knöterichs können unter günstigen Bedingungen innerhalb weniger Wochen eine Wuchshöhe von 3 bis 4 Metern erreichen. Dabei wächst die Pflanze 10 bis 30 Zentimeter pro Tag. Die anfangs aufrechten, bald aber schräg überhängenden, kahlen, gegliederten, bambusartigen Stängel sind hohl. Sie sind grün, mit rötlichen Stellen. Im Sommer wachsen die Japanischen Knöterichstiele so dicht und so stark belaubt, dass der Boden so stark beschattet wird, dass sogar Graswuchs abstirbt.
Blätter
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind 5 bis 20 Zentimeter lang. Sie haben einen bis zu 3 cm langen Stiel.
Die Blätter sind auf der Oberseite nicht behaart, sie sind breit-eiförmig, oft auch leicht herz-formig. Die Oberseite ist kahl, die winzigen Haare auf den Blattadern der Unterseite sind ohne Lupe kaum zu sehen.
Die Blätter haben rötliche Verfärbungen.
Blüten und Früchte
Im August beginnt der Japanische Staudenknöterich mit der Ausbildung der meist rispigen Blütenstände. Sie sind zusammengesetzt aus vielen kleinen Blütengruppen aus weißlichen Blüten.
Nach der Blüte werden kleine, ei- bis -herzförmige, dreiflügelige Früchte mit breiten Flügeln gebildet.

Japanischer Knöterich im Video
Hier stelle ich den Japanischen Staudenknöterich in einem kleinen Video vor. Folgt mir gerne auf youtube für mehr Videos zu Zutaten aus der Natur wie Kräutern und Pilzen und natürlich für vegane Rezepte und Küchentipps vom Profi.
Vorkommen, Japanischer Staudenknöterich:
Diese Knöterichart ist ein invasiver Neophyt, der ursprünglich nur als Zierpflanze in Gärten dienen sollte. Er machte sich jedoch schnell selbstständig, verließ die Gärten und verbreitete sich sehr rasant. Dabei verdrängt er meistens auch andere Pflanzen, so dass er vielerorts zu einem Problem geworden ist.
Einen Vorteil hat die bis zu 4 m hohe Pflanze jedoch: man kann im Frühjahr ihre jungen Triebe essen!
Der Japanische Staudenknöterich fängt im April an die ersten Triebe zu bilden und er wächst bis in den Spätsommer. Für die Küche können wir nur die jungen Triebe gebrauchen, daher ist die Knöterischsaison aus kulinarischer Sicht nur von April bis Mai interessant.
Man findet Japanischen Staudenknäterich an sehr vielen Fluss- und Bachufern, sowie in anderen feuchten, nährstoffreichen Ecken in der Natur, wo er sich rasant und flächendeckend ausbreitet.
Gibt es beim Japanischen Knöterich Verwechslungsgefahren? Gibt es giftige Doppelgänger des Japanischen Staudenknöterichs?
Japanischen Knöterich, auch Japanischer Staudenknöterich genannt, solltest Du natürlich nur sammeln, wenn Du die Triebe zu 100% bestimmen kannst. Er kann mit dem giftigen Sachlin-Staudenknöterich verwechselt werden. Sachalin Knöterich hat jedoch immer behaarte Blätter und er ist rein grün, ohne rötliche Stellen.

Speisewert Japanischer Staudenknöterich:
Der Geschmack junger Japanischer Knöterichtriebe erinnert an Rhabarber. Er kann daher wie Rhabarber verwendet werden. Da er milder im Geschmack ist, passt er allerdings auch hervorragend in herzhafte Gerichte, wo er, richtig zubereitet, auch etwas an Spargel erinnert.
In Japan werden die säuerlichen, geschmacklich leicht rhabarberähnlichen Knöterichtriebe seit Jahrhunderten zu Süßspeisen und in herzhaften Gerichten verarbeitet. Wenn die Treibe noch ganz jung sind, kann man sie auch roh snacken oder dabei in Zucker dippen.
So lecker die jungen Triebe auch sind: Japanischer Staudenknöterich sollte niemals angepflanzt werden, denn dann breitet er sich rasant und unaufhaltsam aus. Es kann selbst über kleine Wurzelstückchen neu austreiben und man wird ihn daher nur sehr schwer wieder los.
Die Reste der gesammelten Knöterichtriebe sollten daher immer Hausmüll und nicht auf dem Kompost und auch nicht in der Biotonne entsorgt werden.
Für die Ernte sollten die jungen Triebe nicht größer als 20-25cm sein, ansonsten wird ihr Oxalsäuregehalt zu hoch und sie werden ungesund. Wie Rhabarber, Sauerampfer und andere Gewächse mit Oxalsäure sollte man auch den Staudenknöterich in Maßen verzehren und ihn nicht zu seinem neuen Hauptnahrungsmittel erklären.

Ist Japanischer Staudenknöterich gesund?
Japanischer Knöterich ist sehr gesund, er hat einen hohen Vitamin C und Vitamin A Gehalt. Außerdem enthält der Japanische Staudenknöterich antioxidativ wirkendes Reservatrol, das zum Beispiel auch in Rotwein vorkommt. Damit schützt er das Herz und die Blutgefäße, stärkt das Immunsystem und bekämpft Krebszellen.
Allerdings sollten die Triebe sehr jung geerntet werden, damit ihr Oxalsäuregehalt möglichst niedrig ist. Denn Oxalsäure ist in größeren Mengen ungesund.

Rezepte mit Japanischem Staudenknöterich:
Eat your Enemies! Wo Rhabarber geschmacklich auf Spargel trifft, da ist die Rede von ihm: dem japanischen Staudenknöterich.
Mit diesen Rezepten, ist die Hauptzutat nicht nur CO2-Abdruck frei und noch dazu komplett gratis, nein: Du tust der Natur sogar einen kleinen Gefallen! Ganz einfach, indem Du den hier verwendeten Japanischen Knöterich durch simples Verspeisen vernichtest!
So kannst Du Japanischen Staudenknöterich kulinarisch nutzen:
Herzhafte Rezepte mit Japanischem Staudenknöterich:

Japanischer Knöterich als Spargelgemüse auf veganer Sauce Béarnaise mit karamellisierten Kartoffeln
Ein wunderbares, frisches Frühjahrsgericht: Japanischer Knöterich als Spargelgemüse auf veganer Sauce Béarnaise mit karamellisierten Kartoffeln.

Gegrillter Japanischer Staudenknöterich mit Schwarzer Knoblauch Sesam Dip
In diesem Rezept habe ich die invasive Wildpflanze herzhaft zubereitet: Gegrillter Japanischer Staudenknöterich, serviert mit einem aromatischem, cremigen Dip aus schwarzem Knoblauch und schwarzem Sesam.
Süße Rezepte mit Japanischem Staudenknöterich:

Knöterich Crumble mit Haferstreuseln auf Vanillepudding
Hier ein einfaches Rezept vom wilden Wegesrand für eine kleine Süßspeise. Japanischer Knöterich Crumble mit knusprigen Haferstreuseln auf süßem Vanillepudding.
Du kannst auch meine Rhabarberrezepte nutzen, um Japanischen Staudenknöterich zuzubereiten. Den Rhabarber darin einfach durch Knöterich ersetzen.

Du willst mehr über das Sammeln und Bestimmen von Wildpflanzen und Wildkräutern erfahren?
Dann schaue Dir am besten diese Artikel von mir an. Gleich hier auf Daily Vegan. Darin erfährst Du alles über essbare Wildkräuter, essbare Baumblätter und Blüten und andere Wildpflanzen. Mit Bestimmungsmerkmalen, Verwechslungsgefahren und vielen Rezepten:
- Wildkräuter selber sammeln, mein kleines Wildkräuterlexikon
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In meinem monatlichen Saisonkalender liste ich auch immer alle Wildkräuter und Pilze auf, die man aktuell in der Natur sammeln kann:
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- Heimische Speisepilze sammeln. Mein kleines Lexikon der Pilze
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