Flaschenstäubling, Flaschenbovist
Flaschenstäubling. Hier lernst Du alle Bestimmungsmerkmale und Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger. Außerdem gibt es Informationen zum Speisewert und jede Menge leckere Rezepte für den Flaschenstäubling.
Der Flaschenstäubling oder auch Flaschenbovist ist ein kleiner, pustelig-stacheliger Pilz aus der Gruppe der Bauchpilze. Er gehört in die Familie der Boviste.
Weitere Bezeichnungen für den Flaschenstäubling:
Flaschenbovist, LYCOPERDON PARLATUM
Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Ernte nur Pilze, die Du zu 100% ganz sicher bestimmen kannst! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Du falsch liegst.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Deiner Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Du Deinen Fund vorzeigen kannst.
Gattung
Stäublinge
Bestimmungsmerkmale des Flaschenstäublings:
Fruchtkörper:
Der Flaschenstäubling ist ein kleiner Kandidat unter den Bauchpilzen. Er wird nur 3-8 cm hoch.
Junge Pilze sind außen weiß, manchmal auch gelblich bis beige. Sie sind kompakt, mit kleinen Stacheln auf der Außenseite. Diese hinterlassen beim Abfallen ein Netzmuster. Man kann die Stacheln leicht abreiben.
Ihre Form lässt sich am besten mit antiken Flaschen oder Butternusskürbissen vergleichen. Ein dicklicher Stiel wächst aus der Erde, auf der eine bauchige Kugel sitzt.
Fruchtmasse:
Jung weißlich, später olivgrün, im Alter schwarz-bräunlich.
Sporenpulver:
Olivbräunlich
Der Pilz darf nur verwendet werden, wenn sein Fleisch noch rein weiß ist.
Im Alter wird der Pilz immer bräunlicher. Am Ende bildet sich auf der Oberseite eine kleine Öffnung aus der die Poren aus dem Inneren herausstäuben.
Essbare Stäublinge haben immer rein weißes Fleisch, dieses ist durchgängig und hat keinerlei Ansätze von Lamellen.
Vorkommen des Flaschenstäublings:
Den Flaschenstäubling findet man von Juni bis November in Laub- und Nadelwäldern. Er wächst einzeln und gesellig, teilweise auch außerhalb von Wäldern.
Gibt es beim Flaschenstäubling Verwechslungsgefahren? Oder giftige Doppelgänger des Flaschenstäublings?
Der Flaschenstäubling kann mit anderen Stäublingen, wie dem Birnenstäubling und dem stinkenden Stäubling verwechselt werden. Der Birnenstäubling wächst jedoch immer auf Totholz und hat eine feinstacheligere Außenhaut. Er hat einen unangenehmen Geruch, der leicht metallisch wirkt. Er ist zwar nicht giftig, aber geschmacklich eher minderwertig.
Der stinkende Stäubling ist ist vor allem durch seinen unangenehmen Geruch zu erkennen, insgesamt ist er auch dunkler als der Flaschenstäubling und die Stacheln sind etwas gedrängter. Er ist ebenfalls nicht giftig, aber geschmacklich ebenfalls minderwertig.
Auch mit dem essbaren Weißen Igelstäubling kann man den Flaschenstäubling verwechseln, dieser ist zwar weiß, hat aber zottigere Stacheln, wie der Igeltäubling.
Es soll auch schon zu Verwechselungen mit dem tödlichen Knollenblätterpilz gekommen sein. Wenn dieser noch ganz jung ist, wächst er auch wie eine kleine Kugel. Bei kleinen weißen Bauchpilzen gilt also immer diese vor dem Zubereiten aufzuschneiden. Das Fleisch muss durchgängig weiß sein und darf keine Anzeichen oder Ansätze von Lamellen zeigen.
Speisewert vom Flaschenstäubling:
Da der Flaschenbovist wenig Eigengeschmack besitzt ist er nur als Mischpilz geeignet. Außerdem wird er sehr schnell weich und muss sehr schnell verarbeitet werden. Auch die körnige Außenhaut entfernt man besser. Aus meiner Sicht hat der Pilz daher einen eher geringen Speisewert.
Dem Flaschenstäubling wird eine blutstillende Wirkung nachgesagt, er kann also auch als Vital oder Heilpilz betrachtet werden.
Rezepte mit Flaschenstäubling:
Da der kleine Stäubling wenig Eigengeschmack besitzt ist er nur als Mischpilz geeignet.
Ich finde ihn gut für Pilzfüllungen, in Saucen oder im Gulasch. Man kann ihn sogar roh essen oder auch kurz in der Pfanne anbraten und salzen und pfeffern.
Hier ein paar Rezeptideen:
Pilzgulasch in cremiger Weißweinsoße mit grünem Pfeffer
Pilz-Maronen-Ragout auf Schnitzel, Pellkartoffeln und Bohnen
Anti-Jäger-Schnitzel mit Pommes und Pilzsauce
Du willst mehr über Wildpilze erfahren?
Hier geht es zurück zum Artikel und zur Übersicht meines kleinen Pilzlexikons.
Und hier ein Guide für alles Wissenswerte beim Pilze sammeln: was muss ich beachten?