Spitzmorchel bestimmen und zubereiten
Die Spitzmorchel. Hier lernst Du alle Bestimmungsmerkmale. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger sowie Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Speisewert, zur Zubereitung und viele leckere Rezepte für die Spitzmorchel.
Die Spitzmorchel ist ein Frühlingspilz, denn sie wächst von April bis Ende Mai. Die Morchel gehört zu den aromatischsten und begehrtesten Speisepilzen überhaupt.
Weitere Bezeichnungen für die Spitzmorchel:
Schwarze Spitzmorchel, Gartenmorchel, Rindenmulch – Morchel, Hohe Morchel
Lateinischer Name: MORCHELLA ELATA
Gattung:
Schlauchpilze – Morcheln
Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Erntet nur Pilze, die Ihr zu 100% ganz sicher bestimmen könnt! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Ihr falsch liegt.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Eurer Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Ihr Euren Fund vorzeigen könnt.
Bestimmungsmerkmale Spitzmorchel:
Geruch:
Pilzig, angenehm aromatisch und würzig.
Fruchtkörper/Hut:
Der Fruchtkörper wird 5-15 cm hoch und 1,5-6 cm breit. Er ist oliv- bis graubraun, oft auch fast schwärzlich. Dabei ist er meistens lang und schlank und spitzkegelig zulaufend, es gibt aber auch runde oder ovale Expemplare.
Der Hut der Spitzmorchel ist unregelmäßig wabenartig gekammert, die Rippen verlaufen dabei längs jedoch relativ parallel. Die wellenartigen Querrippen liegen etwas tiefer als die Längsrippen.
Der Fruchtkörper ist innen immer hohl. Von innen ist er rau und körnig und weiß-gräulich.
Der Rand des Huts ist mit dem Stiel verwachsen.
Stiel
Der Stiel ist weiß bis cremefarben bis hellbräunlich und mit dem Hutrand verwachsen. Er ist 3-6 cm lang. Der Stiel ist hohl, innen körnig, teilweise dabei gekammert. Er ist dünnfleischig und zerbrechlich.
Fleisch
Das Fleisch ist brüchig, wachsartig, dünn, weißlich und der Pilz ist von innen hohl.
Sporenpulver
Weiß bis cremefarben
Vorkommen, Spitzmorchel:
Die Spitzmorchel wächst einzeln bis gesellig von April bis Ende Mai. Man findet sie häufig auf Rindenmulch, aber auch in Au- und Nadelwäldern. Man kann diesen Pilz auch in Parks, in Gärten, an Waldrändern, auf Brandstellen, Holzlagerplätzen und Waldwiesen finden.
Gibt es bei Spitzmorcheln Verwechslungsgefahren? Gibt es giftige Doppelgänger der Spitzmorchel?
Spitzmorcheln können am einfachsten mit anderen Morchelarten verwechselt werden. Das ist jedoch nicht weiter schlimm.
Vorsicht ist jedoch bei Verwechselungen mit giftigen Lorcheln geboten! Diese können tödlich giftig sein. Daher muss man Morcheln genau kennen, wenn man diese sammeln und verspeisen möchte.
Auch wichtig zu wissen ist, dass alle Morcheln roh giftig sind. sie müssen sehr gut durchgegart werden.
Giftige Doppelgänger der Spitzmorchel:
Spitzmorcheln können mit giftigen Lorcheln verwechselt werden. Zum Beispiel mit der Frühjahrs-Lorchel, die zur gleichen Zeit wie die Spitzmorchel wächst. Oder mit der giftigen Riesenlorchel, die ebenfalls im Frühjahr wächst.
Lorcheln sind, im Gegensatz zu Morcheln, innen nicht hohl, sondern mit Hohlräumen verwachsen. Auch haben sie am Fruchtkörper keine eingebuchteten Waben. Sie sind eher wucherartig verwachsen. Ihre Struktur erinnert ein wenig an ein Gehirn von außen, sie sind unregelmäßig gewunden.
Die Frühjahrs-Lorchel, auch Gift-Lorchel genannt, ist tödlich giftig! Daher ist hier äußerste Vorsicht angebracht!
Ungiftige Doppelgänger der Spitzmorchel
Es kann bei Spitzmorcheln zu Verwechselungen mit anderen, ebenfalls essbaren Morcheln kommen.
So kann es zu Verwechselungen mit Speisemorcheln, der Bömischen Verpel oder Käppchenmorcheln gekommen sein, diese sind jedoch kleiner und viel schlanker in der Gestalt.
Sollte es hier zu Verwechselungen kommen, ist das nicht schlimm, alle diese Morcheln sind essbar. Und alle davon sind roh giftig.
Speisewert Spitzmorchel:
Die Spitzmorchel ist ein ausgezeichneter, hervorragender Speisepilz mit einem exquisiten Geschmack. Spitzmorcheln schmecken einfach so in der Pfanne gebraten schon sehr gut, sie werten aber auch jedes Gericht auf, zu dem man sie hinzu gibt.
Wie alle Morcheln, ist auch die Spitzmorchel roh giftig! Das heißt sie muss gründlich durcherhitzt werden!
Personen mit sehr empfindlichem Magen können die Morcheln auch kurz vorkochen und das Kochwasser anschließend entsorgen.
Rezepte für Spitzmorcheln:
Wie bereitet man Spitzmorcheln am besten zu?
Spitzmorcheln sind sehr vielseitig in der Küche einsetzbar. Sie schmecken einfach gebraten schon sehr köstlich, man kann mit ihnen aber auch viele Speisen aufwerten und veredeln.
Morcheln einfach in der Pfanne braten
Die Morcheln dafür putzen und mindestens halbieren. Denn manchmal findet man kleine Tierchen darin. Etwas vegane Butter oder Öl in einer Pfanne erhitzen und die Morcheln darin gründlich durchbraten. Es darf dabei keine rohen Stellen mehr geben, da Morchlen roh giftig sind.
Zum Schluss salzen und pfeffern und schon hat man einen delikaten Pilzsnack oder eine fantastische Beilage zu vielen Gerichten.
Morcheln dörren
Morcheln lassen sich hervorragend dörren, da sie dadurch keinerlei Geschmack einbüßen und beim Einweichen wieder zu ihrer Ursprungsgröße zurück finden. Manche sagen sogar durch das Dörren würde sich ihr Aroma noch intensivieren.
Zum Dörren die Morcheln für mehrere Stunden bei 50° in einen Dörrautomaten geben. Solltest Du kein Dörrgerät haben, kannst Du die Morcheln im Ofen dörren. Die Morcheln dafür auf einem Backblech ausbreiten und den Ofen auf 50° Ober- und Unterhitze stellen. Auf mittlerer Schiene mehrere Stunden dörren, je nach Größe der Morcheln kann das variieren. Damit die Feuchtigkeit im Backofen entweichen kann, einen Kochlöffelstiel in die Ofentür klemmen.
Ich halbiere die Morcheln vor dem Dörren immer, damit sich keine Tierchen darin verstecken können. Diese möchte ich nicht mitdörren und dann verspeisen.
Zum Verwenden der gedörrten Morcheln, diese mit kochendem Wasser übergießen und 15-20 Minuten darin einweichen. Anschließend können die Morcheln gebraten oder gekocht werden.
Rezepte mit Spitzmorcheln:
Hier einige meiner Rezepte mit Morcheln zum Ausprobieren. Meine Morchelrezepte sind selbstverständlich vegan.
- Muschelpasta gefüllt mit Morchel-Ricotta-Creme auf Gierschpesto
- Morchelsauce – cremig, sahnig mit selbst gesammelten Morcheln
- Gegrillter weißer Spargel auf Morchelsauce
- Veganes Hähnchenfilet an Leipziger Allerlei und Röstkartoffeln
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Wildkräuter sammeln und kochen mit Bäumen
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Zum Beispiel: Wildkräuter!
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Saisonale und regionale Küche
Mit meinem monatlichen Saisonkalender auf Daily Vegan hast Du einen tollen Überblick, wann welche Gemüse, Obst, Kräuter, Wildkräuter und Pilze Saison haben.