Perlpilz, nur für fortgeschrittene Sammler*innen
Der Perlpilz ist ein Speisepilz, den man recht häufig findet. Allerdings ist hier größte Vorsicht geboten, da es leicht zu Verwechselungen mit vielen Giftpilzen, die teilweise tödlich sind, kommen kann. Er gehört zur Gattung der Wulstlinge, zu denen beispielsweise auch der tödliche Pantherpilz (Amanita Pantherina) gehört.
Weitere Bezeichnungen für den Perlpilz:
Amanita Rubescens, Fleischchampignon, Rötender Wulstling

Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Ernte nur Pilze, die Du zu 100% ganz sicher bestimmen kannst! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Du falsch liegst.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Deiner Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Du Deinen Fund vorzeigen kannst.

Bestimmungsmerkmale des Perlpilz:
Der Rötende Wülstling, so wird der Perlpilz auch genannt, hat seinen Namen in der Wulstlingfamilie zurecht. Sein Fleisch rötet bei Verletzungen, dies wird außen, aber auch in den Madengängen sichtbar.
Das rötende Fleisch ist das ausschlaggebenste Merkmal des Perlpilzes, aber auch die weiteren Merkmale sollten immer erfüllt sein. Aufgrund seiner zahlreichen giftigen Doppelgänger empfiehlt es sich, nur Perlpilze zu sammeln, die ganz eindeutig in allen ihren Merkmalen sind.

Die Gattung der Wulstlinge besitzt eine Hülle, die beim Perlpilz als Velumreste in Form von Flocken auf dem Hut und auf der Stielbasis bleibt. Am Stiel fehlt der Velumrest auch manchmal.
Der Hut ist 3-12 cm breit, anfangs halbkugelig, später flach ausgebreitet. Die Velumreste sind leicht abwischbar und die Huthaut lässt sich abziehen. Der Rand des Huts ist gar nicht bis wenig gerieft.
Der Stiel trägt oben immer einen gerieften Ring. Das der Ring gerieft ist, darauf sollte besonders geachtet werden, der tödliche Pantherpilz hat beispielsweise einen ungerieften Ring.
Der Stiel des Perlpilzes geht langsam in die Knolle über, diese ist nicht stark abgegrenzt.

Vorkommen des Perlpilz:
Der Perlpilz wächst von Juni bis Septemper in Laub- und Nadelwäldern, sowie in Parks und Gärten. Je nach Wetterlage kann die Saison auch bis in den Winter hinein andauern.

Gibt es beim Perlpilz Verwechslungsgefahren? Oder giftige Doppelgänger des Perlpilz?
Der Perlpilz sollte nur von Personen gesammelt werden, die sich mit Pilzen gut auskennen. Er ist leicht mit verschiedenen, teilweise tödlichen, Giftpilzen verwechselbar. Wer Wulstlinge sammelt, muss sich in der Gattung Amanita gut auskennen.
Teilweise große Ähnlichkeit haben der Graue Wulstling, Braune Fliegenpilz, der Pantherpilz, der Porphyrbraune Wulstling und für Anfänger*innen evtl. sogar der grüne Knollenblätterpilz, sowie weitere giftige Wulstlingsarten.
Der Graue Wulstling ist der einzig andere essbare Pilz aus dieser Gruppe, allerdings ist er noch schwieriger von den giftigen Doppelgängern zu unterscheiden. Er hat ebenfalls einen gerieften Ring, und die typischen Velumreste, der Stiel geht auch sanft in die Knolle über, er rötet aber nicht bei Verletzungen.
Der braune Fliegenpilz ist ebenso giftig wie der rote Fliegenpilz, der Hut ist gelb-braun und der Ring nicht gerieft. Sein Fleisch rötet nicht.
Der Pantherpilz ist tödlich giftig, sein Hut ist grau, wie beim Grauen Wulstling, teilweise auch bräunlich. Die Huthaut ist abziehbar, die Manschette ist nicht gerieft. Bei älteren Exemplaren ist der Hutrand gerieft.
Beim Porphyrbraunen Wulstling wirken die Gifte halluzinogen, lösen Angstzustände aus, beschleunigen den Herzschlag, verengen die Blutgefäße und bergen eine Thrombosegefahr. Er riecht nach rohen Kartoffeln, das Fleisch ist unter der Huthaut leicht lila. Er hat einen graubraunen bis grauvioletten Hut, die Flocken sind in der gleichen Farbe. Die Knolle ist abgesetzt, die nicht so groß ausgeprägte Manschette ist nicht bis leicht gerieft.

Speisewert vom Perlpilz:
Der Perlpilz ist ein guter Speisepilz. Sein Geschmack ist mild, später etwas kratzig, daher sollte er immer relativ jung geerntet werden.

Rezepte mit Perlpilz:
Ganz wichtig ist, Perlpilze gründlich durchzuerhitzen, sie sollten mindesten 5 Minuten kochen, damit durchgängig eine Temperatur von über 90° ankommt. Die Gifte zersetzen sich ab 60°.
Der Pilz schmeckt super in einer veganen Pilz-Sahnesauce oder auch mit Zwiebeln, Salz und Pfeffer in der Pfanne gebraten.
Die Huthaut des Perlpilzes, sowie die Manschette sollten vor dem Kochen entfernt werden.
Hier eine Rezeptidee:
Du willst mehr über Wildpilze erfahren?
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